@ Anne Krämer

Der Fischer Luba

Wenn ich heute einen Rundgang durch Lübeck mache, fällt es mir nicht schwer mir vorzustellen, dass dieser wunderschöne Hügel zwischen Trave und Wakenitz bewaldet war. Im Lübecker Umland ist auch heute noch viel schöne Natur erhalten geblieben. Der Mix aus Natur und Stadt macht für mich den wunderbaren Charme dieser Gegend aus. Innerhalb kurzer Zeit kann ich am Meer, im Wald oder in der Stadt unterwegs sein.

Auf der Lübecker Altstadtinsel wuchsen überwiegend Buchen, daher liegt es nahe, dass die erste Siedlung, Buku genannt wurde. Sie lag ungefähr an der Stelle des heutigen Hansemuseums.

Der heidnische Slawenfürst Kruto gilt als Gründer dieser Siedlung. Die vorteilhafte Lage, zwischen zwei Flüssen, bot ihm Schutz und eine Anbindung zur Ostsee. Buku bot für die seefahrenden Slawen also ideale Voraussetzungen.

Wie es damals üblich war sicherte er seine Siedlung mit Palisaden und Wällen. Es war eine unsichere Zeit für die slawischen Heiden, denn das Christentum war auf dem Vormarsch.

Viele Slawen bekannten sich zum Christentum. Mancher bezahlte dafür mit seinem Leben. So erging es auch dem Wendenkönig Gottschalk. Er versuchte Jahre vor der Gründung Bukus alle Slawischen Stämme christlich zu vereinen. Nach seiner Ermordung floh seine Frau mit den beiden Söhnen nach Dänemark.

Gottschalks Sohn Buthue kehrte Jahre später in seine Heimat zurück. Als Kruto eines Tages seine Festung verließ und zum Meer hinausfuhr, witterte Buthue seine Chance auf Rache für seinen Vater.

Doch als die Angreifer Buku erreichten standen sie einer vor einer gewaltigen Herausforderung. Wenn er Buku einnehmen wollte, müsste er selbst große Verluste hinnehmen. Die Lage und die starke Befestigung machten sich also erstmal bewehrt.

Die einfachste Taktik schien eine Blockade zu sein. Buthues Männer blieben mit Ihren Schiffen in der Trave liegen. Ziel war es die Bewohner Bukus auszuhungern bevor Kruto zurückkehrt.

Luba-Sage

Diese List schien erfolgversprechend, denn schon nach kurzer Zeit wurden die Vorräte knapp. Ein Fischer namens Luba hatte die rettende Idee. Er sammelte alle verbliebenen Nahrungsmittel ein und lud sie auf sein Boot. Damit ruderte er die Trave entlang und geradewegs auf die Belagerer zu. Lubas Plan ging auf, denn wie erwartet wurde er angehalten und sein Boot durchsucht. Die Männer waren überrascht so viel Nahrung zu sehen und fragten Luba, wohin er damit möchte. Luba antwortete völlig selbstverständlich: „Ich möchte auf die Märkte fahren um diese Waren zu verkaufen. Wir haben in der Stadt so viel davon.“

Als die Belagerer das hörten, gaben Sie ihre Blockade auf. Unter diesen Umständen schien es unmöglich Buku auszuhungern, bevor Kruto zurückkehrt.

Die Menschen waren erleichtert und jubelten Luba zu. Nachdem auch Kruto von seiner Heldentat erfuhr, wollte er den cleveren Fischer belohnen und reich beschenken. Luba aber hatte nur einen Wunsch. Er wollte für sich und seine Amtsleute das alleinige Verkaufsrecht für Fisch. Dieser Wunsch wurde ihm gewährt.

Ich mag solche Legenden und ich mag es, dass die Lübecker diese kleinen liebevollen Geschichten in die Gestaltung der Stadt einfließen lassen. Auf einem Spielplatz auf der Lübecker Altstadtinsel gibt es ein entzückendes Wackelboot mit dem Namen Luba. Es ist eine wunderbare Erinnerung an diesen mutigen Fischer und an die Menschen seiner Zeit. Es muss eine gewaltige Überwindung sein, alles herzugeben was man hat. Das gilt vor allem dann, wenn das Ergebnis so ungewiss ist.

Wenn du diese sagenhafte Geschichte genauso spannend findest wie ich, bist du vielleicht auch neugierig geworden wo sich dieses Boot befindet.

Sprich mich bei deiner Buchung gerne darauf an. Ich stimme meine sagenhafte Stadtführung individuell auf deine Wünsche ab.

Ich freue mich sehr darauf dir, die sagenhaften Seiten Lübecks zu zeigen.