@ Anne Krämer
© Sandra Rohloff
© Sandra Rohloff

Von Torschlusspanik und Kackstelzen

Stadtführungen in Lübeck kommen an mittelalterlichen Geschichten kaum vorbei. Klar kann ich auch über das Lübeck zur Zeit von Thomas Mann berichten, aber ich spüre diesen Hauch Mittelalter dennoch bei jedem Stadtrundgang durch Lübeck. Reste der alten Stadtmauer, alte Stadttore und der Straßenverlauf der Altstadtinsel sind Zeugen dieser Zeit.

So liegt es nahe, dass ich mich nicht nur für die Stadtgeschichte Lübecks begeistere, sondern auch für das Leben im Mittelalter. Für mich ist es eine faszinierende Zeit, die geprägt ist von Aberglauben und der Angst vor dem Fegefeuer.

Heute erscheint es mir fast unwirklich welch starken Einfluss der Klerus, also die Kirche auf den einfachen Bürger und auch auf den Adel hatte. Aber wenn ich mir dann aktuelle Verschwörungstheorien anhöre, erscheint mir das auf einmal nicht mehr ganz so abwegig. Auch da gibt es Menschen, für die der größte Schwachsinn völlig real erscheint. Und manchmal entpuppt er sich ja auch als richtig. Niemand glaubte du Beginn an eine runde Erde oder daran, dass sie sich um die Sonne dreht.

Viele unserer heutigen Begriffe gehen auf die Zeit des Mittelalters zurück. Der Begriff „Bürger“ leitet sich z.B. von „Burgus“ also Burg ab. Solche Zusammenhänge waren mir bis dahin nicht bewusst.

Der Hexenschuss ist ebenso ein tolles Beispiel. Damals glaubten die Menschen tatsächlich daran, dass man von einer Hexe verflucht wurde. Heute belächeln wir solche Begriffe gerne und machen Scherze darüber: „Ich dachte Hexen schießen nicht auf Ihre eigenen Leute!“, heißt es oft, wenn Frauen einen Hexenschuss erleiden. Für die Menschen damals war es ganz real, Angst vor dem Fluch einer Hexe zu haben.

„Unter die Haube kommen“, heißt es auch heute noch, meistens dann wenn die Familie meint, dass es endlich Zeit wird zu heiraten. Für mich war es total faszinierend zu erfahren, dass unverheiratete Damen Ihr Haar offen zeigen durften. Erst mit der Eheschließung setzte sie sich eine Haube auf den Kopf und versteckte ihr Haar darunter. So war in der Öffentlichkeit für jeden Mann zu erkennen, welcher Dame er „den Hof machen“ konnte.

Die vergangenen Zeiten und Traditionen begleiten uns auch heute noch. Ob wir den Ursprung alter Redewendungen nun kennen oder nicht.

Während einer Stadtführung mit mir kannst du dich an solchen mittelalterlichen Redewendungen erfreuen.

Es macht mir besonders große Freude dir zu erzählen wo die Ursprünge von „Torschlusspanik“ und „Kackstelzen“ sind.

Falls du Lust hast eine sagenhafte Stadtführung durch Lübeck mit mir zu erleben, freue ich mich sehr, wenn du mir von deiner Lieblingsredewendung erzählst. Vielleicht bekommen wir gemeinsam heraus, wo sie ihren Ursprung hat. Oder du weißt es vielleicht schon und erzählst mir davon. Darüber würde ich mich sehr freuen.

Ist deine Neugier geweckt? Prima, dann schreib mir oder ruf mich gerne an. Falls bei meinen Stadtführungen nicht das richtige für dich dabei ist, gehe ich gerne auf deine individuellen Wünsche ein.

Ich freue mich darauf dich in die sagenhafte Stadtgeschichte Lübecks zu entführen.

Deine Annette